"Zwischen sie und ihre Musik passt kein Blatt.

Sie nimmt die Lieder ernst.

Wenn sie singt, ist es eine Liebeserklärung an den Song.

Es ist ein Gänsehautfeeling".

Diese Zitate gelten einer Frau,

die auf wohltuende Art aus der Reihe tanzt;

als Bühnenkünstlerin und

als ungewöhnliche Interpretin von Songs.

Es sind Songs, die schon so lange bekannt sind, dass man sie beinahe schon vergessen hat.

In einem Konzert von "Two Steps to heaven" lernt man sie neu kennen und lieben.

Wer Gerdi Rißler und ihren musikalischen Partner,

den Gitarristen Jochen Singler, kennt-

und viele kennen die beiden persönlich -

der darf sich einer Fangemeinde zugehörig fühlen, die sich trotz ihrer Größe etwas Familieäres bewahrt hat.

Gerdi Rißler: " Die Musik soll immer ins Herz gehen.

Ein Auftritt heisst

nicht nur das Geld zu kassieren und zu gehen. Er ist erst dann gelungen, wenn die Leute im

Publikum mitsummen, mitsingen. Wenn sie spüren, dass es glaubwürdig ist.

Diese Glaubwürdigkeit spüren die Zuhörer bei "Two Steps to heaven" - auch wenn sie gar

nicht genau sagen können woran es leigt. Allein die Sänger wissen es. Die Hingabe an einen Song erfordert ein hohes Mass an Konzentration. Wenn es heisst, ein Sänger "lebt" einen

Song, dann bedeutet dies eine Fokussierung der Gedanken auf den Songtext und die Gefühle, die Zeile für Zeile ausgelöst werden. Einfach "heruntersingen" geht auch, aber der

Zuhörer spürt es. "Du kannst nicht vier bis fünf Stunden ein Publikum unterhalten, wenn Dir der Glaube an die Songs fehlt". Rißler zählt zu den Sängerinnen, die obendrein noch alles, was ein Song ausdrückt, einen als Zuhörer auch spüren lassen können. Liebe, Hass, von

Freude zu Schmerz, von Geborgenheit zu Einsamkeit. Für all das gibt es eine gut be-

stückte Palette von Songs. "Two Steps to heaven" finden ihre Repertoires in der Musikge-

schichte der 60er und 70er Jahre in den Folk, Blues- und Country-Ecken. Wenn er ihnen

gefällt, spielen sie auch einen Popsong.

Die Werke von Simon & Garfunkel, Bob Dylan, Linda Ronstadt, Linda Perry, Melanie, den

Beatles, Bette Midler und Eric Clapton, um nur wenige zu nennen, wirken bei "Two Steps

to heaven" wie verwandelt. Gerdi Rißlers facettenreiche, prägnannte Stimme umfasst

musikalische Welten. Mal ist sie die Chanson-Dame, mal die epische Folk-Lady, mal

rauchige Blueserin.

Und Jochen Singler,

der den punktgenauen Akustikgitarren-Klang

dazu beisteuert muss sich manchmal in badischen Humor retten.

"Ihr seid ein tolles Publikum. Wenn ich mich zwischen Euch und einer Hawaii-Reise entscheiden müsste, würde ich Euch arg vermissen.

Die beiden reisen aber nicht nach Hawaii, sondern bleiben daheim. Auf der Bühne bei

ihrem Publikum. denn da fühlen sie sich wohl.

(Christof Schülke - Schwabo)